Deutsch-französischer Rhetorik-Wettbewerb

 

KFG Schüler im Finale in Straßburg


Ein ganzer Kontinent aus Plastik im Ozean, Dieselskandal, Bienensterben -

Damit beschäftigten sich Schüler aus dem Elsass und aus Baden-Württemberg beim Concours d'éloquence transfrontalier 2019.

Thema des grenzübergreifenden Wettbewerbs unter der Schirmherrschaft von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann war der Umgang mit Umweltproblemen in beiden Ländern.

Spätestens seit den Schülerdemonstrationen "Fridays for Future" eine brandaktuelle Frage, über die eine Rede in der Sprache des Nachbarn verfasst werden sollte.

Ein Projekt zur Stärkung der deutsch-französischen Freundschaft, bei dem man sich dennoch kritisch mit kulturellen Unterschieden auseinandersetzen durfte.


Im Rahmen einer Unterrichtseinheit über die deutsch-französischen Beziehungen hatte die Französischgruppe der 10cd mit viel Engagement originelle Reden angefertigt und dafür im Computerraum in französischen Nachrichtenmagazinen und auf wissenschaftlichen Seiten recherchiert, um inhaltlich überzeugend argumentieren zu können. Carla Arndt (10d): Anfangs hatten wir großen Respekt vor der Aufgabe. Doch genau das war die Herausforderung des Wettbewerbs, bei der wir alle viel lernen konnten und an die wir uns ohne den Wettbewerb wahrscheinlich nie getraut hätten. Am Ende durften leider nur drei Reden eingereicht werden.


Das KFG hat zum ersten Mal an dem renommierten Wettbewerb teilgenommen und konnte als einzige teilnehmende Schule sogar gleich zwei Kandidaten an den Start schicken.

Als jüngste Vertreter haben sich Caroline Schmahl und Jan Sütterlin (10d) für das Finale in Straßburg qualifiziert.

In feierlichem Rahmen trugen beide ihre Reden im Auditorium der Maison de la Région Alsace einer hochrangigen Jury aus Ordensträgern der Stiftung AMOPA, Vertretern des Institut français und Gästen vor.

Dort trafen sie auf Schüler der Kursstufe mit mindestens 6 Jahren Französisch und auf Muttersprachler aus der Region Elsass, zu denen sie trotz der Konkurrenzsituation gleich herzlichen Kontakt knüpften: Es war erstaunlich, wie schnell über die Sprachbarriere hinweg ein freundschaftliches Verhältnis entstand, so Jan Sütterlin.


Dann rief der Präsident der Jury abwechselnd die französischen und deutschen Mitstreiter ans Rednerpult, die nun Gelegenheit hatten, das Publikum zu überzeugen. Jan Sütterlin:

Ich wollte in meiner Rede besonders veranschaulichen, dass die Umweltprobleme ein globales Problem darstellen. Man kann als einzelne Nation zwar dagegen ankämpfen, sie aber nicht lösen. Daher sollten die Initiativen nicht an Landesgrenzen enden.

Natürlich war ich nervös, denn in französischer Sprache hatte ich noch nie 8 Minuten vor so einem großen Publikum gesprochen.


Diese Herausforderung haben Caroline und Jan souverän gemeistert. Von der Jury wurden beide für ihre hervorragende Leistung mit nur zweieinhalb Jahren Sprachpraxis gelobt und mit Urkunden ausgezeichnet.


Caroline Schmahl fasst ihre Erfahrungen zusammen:

Durch das Schreiben der Rede bin ich aufmerksamer bezüglich meines Engagements im Bereich des Umweltschutzes geworden. Bei der Recherche und im Unterricht, in dem wir uns mit der Unterstützung von Frau Bosanis vorbereiteten, habe ichvieles dazugelernt. Mir ist deutlich geworden, dass wir alle versuchen sollten, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, und dass dieses Thema heutzutage mit zu den wichtigsten überhaupt zählt. 

Das Vortragen vor solch einer Jury war eine besondere Ehre. Überraschend fand ich, wie unterschiedlich die Reden der anderen Kandidaten waren, und beeindruckend, wie überzeugend viele waren. Der Tag in Strasbourg und das Erlebnis dieses Wettbewerbes bleiben insgesamt unvergesslich. 

Ich glaube, die wichtigste Erfahrung für mich persönlich war, in einer Fremdsprache außerhalb des Unterrichts etwas vorzutragen, was durchaus eine Herausforderung war. Aber dank der guten Vorbereitung und des Übens waren wir am Ende sehr zufrieden.


Zurück am KFG gratulierte Schulleiter Herr Dr. Sauter Caroline und Jan zu ihrem Erfolg und beide erhielten für ihren Einsatz noch eine kleine Anerkennung.


Auch die Mitschüler haben sich für ihre Finalisten gefreut, Amelie Staat und Carla Arndt (10d): Der Umgang mit Umweltproblemen in Frankreich und Deutschland ist von vielen als eine Herzensangelegenheit behandelt worden. Beim Üben für das Sprechen vor Publikum wollten wir unsere Vertreter bestmöglich unterstützen. Am Tag des Finales waren wir selbstverständlich alle in Gedanken bei unseren Mitschülern. Auch wenn es keinen ersten Preis gab, sind wir als Französischklasse sehr stolz auf Caro und Jan. Sie waren die Jüngsten, die von dieser bedeutenden Jury eingeladen wurden, und sie haben uns alle nicht nur mit ihren lobenswerten Arbeiten, sondern auch mit Offenheit und Interesse gegenüber den anderen Teilnehmern hervorragend vertreten.Chapeau!



AMOPA: Der Orden der Palmes Académiques ist eine der höchsten Auszeichnungen in Frankreich für Verdienste um Bildung und Erziehung der Jugend und wurde 1808 von Napoleon geschaffen.