Geschichte am KFG
Fachbetreuerin: Frau Dr. Lutzer
Geschichte in Klasse 6
Der Geschichtsunterricht der Klasse 6 soll – den emotionalen Zugang der Schülerinnen und Schüler dieser Klassenstufe immer vor Augen – an die besonderen Arbeits- und Erkenntnisweisen des Fachs heranführen und das historische Zeitbewusstsein fördern.
In den Mittelpunkt des Geschichtsunterrichts rückt deshalb neben der Einführung in die besonderen Fragestellungen des Fachs eine erste Einarbeitung in seine fachspezifischen Methoden, vor allem der altersgemäße Erwerb von methodischer Kompetenz im 1. Recherchieren, 2. Strukturieren und 3. Präsentieren von historischem Material.
Die enge Kooperation zwischen KFG und lokalen historischen Institutionen ermöglicht zudem die besondere Berücksichtigung lokal- bzw. regionalhistorischer Quellen und Überreste sowie die Einbeziehung außerschulischer Lernorte, die sich in unserer Region gerade für die Auseinandersetzung mit der Ur- und Frühgeschichte oder der Epoche des römischen Weltreichs zuhauf anbieten.
Geschichte in Klasse 7 und 8
Der Geschichtsunterricht der Klassen 7 und 8 soll die erworbenen methodischen und fachspezifischen Fähigkeiten sowohl vertiefen als auch erweitern. Der Schwerpunkt liegt auf der Auswertung unterschiedlicher schriftlicher, bildlicher oder statistischer Quellen, etwa der vergleichenden Analyse und Interpretation von widerstreitenden zeitgenössischen Quellen, von Statistiken, von historischen Karten oder von historischen Bildern.
Zudem kommt lokal- und regionalgeschichtlichen Überresten sowie außerschulischen Lernorten weiterhin große Bedeutung zu. Neben den institutionellen Kooperationspartnern des KFG (Institut für Stadtgeschichte Mannheim, Reiß-Engelhorn-Museen, Landesmuseum für Technik und Arbeit) bietet unserer Region mit ihren Domen (Speyer, Worms oder Mainz), Klöstern (z.B. Lorsch oder Maulbronn) und Burgen (z.B. Trifels oder Hardenburg/mit Kloster Limburg) sowie den mittelalterlichen Stadtgrundrissen von Speyer oder Heidelberg für die in Klasse 7 behandelte Epoche des Mittelalters ebenso reiches Anschauungsmaterial wie die Stadtanlagen und Schlösser von Mannheim, Schwetzingen, Bruchsal, Karlsruhe oder Rastatt für das in Klasse 8 thematisierte Zeitalter des Absolutismus.
Nicht zuletzt rückt das Fortleben der Antike in den Renaissancen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ebenso wie im Humanismus des 15. und 16. oder im Neuhumanismus des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder in den Blickpunkt.
Im Rahmen des Projektunterrichts der Klasse 7 soll aus den vorgenannten Themen des schuleigenen Curriculums jeweils ein Projekt angeboten werden.
Geschichte in Klasse 9 und 10
Der Geschichtsunterricht der Klassen 9 und 10 soll die bislang erworbenen fachspezifischen Methoden und Fähigkeiten weiter festigen und die Schüler/innen damit auf die sich anschließende Kursstufe vorbereiten. Dazu gehört sowohl die sachliche Analyse von historischem Quellenmaterial als auch die angemessene Präsentation von historischen Sachverhalten.
Der Schwerpunkt liegt dabei in Klasse 9 auf zeitgenössischen schriftlichen und bildlichen Quellen, auf den Medien Tondokument und Film sowie auf historischen Karten. Außerdem sollen die Chancen, aber auch die Problematik von Zeitzeugenbefragungen („Oral History“) reflektiert werden.
Eine große Bedeutung kommt weiterhin außerschulischen Lernorten zu. So sollte zur Veranschaulichung der Geschichte der Weimarer Republik oder der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland eine Exkursion zu einer Gedenkstätte durchgeführt werden. Hierfür bieten sich zahlreiche Orte in der näheren Umgebung an: z.B. die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg für die Weimarer Republik, die KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen, das ehemalige Konzentrationslager in Natzweiler-Struthof (Elsass), die KZ-Gedenkstätte Neckarelz o.ä., die zeigen, dass die Zeit des Nationalsozialismus auch im lokalen Umfeld der Schüler/innen ihre Spuren hinterlassen hat.
Da sich das Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim von Beginn an humanistischen Bildungsidealen verschrieben hat und als „Europäisches Gymnasium“ versteht, sollen in der Klassenstufe 10 neben der grundlegenden „Europa-Idee“ die Kernelemente des Humanismus eine besondere Berücksichtigung erfahren. Die Analyse der europäischen Identitäten sowie der Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung Europas in den verschiedenen Epochen (Antike – Mittelalter – Frühe Neuzeit) kann dabei zusätzlich konkretisiert werden durch längsschnittartige Betrachtungen der Rezeption der Antike vom Mittelalter bis hin zum Neuhumanismus (Plastik; Architektur, Literatur).
Die Klassenstufen 9 und 10 bieten sich somit für einen fächerübergreifenden Unterricht an, weil ein Thema jeweils aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet werden kann. Beispielsweise ließe sich in Zusammenarbeit mit dem Fach Deutsch (etwa in Form eines gemeinsamen Projektes) die Epoche der „Aufklärung“ ebenso multiperspektivisch erarbeiten wie in Zusammenarbeit mit dem Fach „Bildende Kunst“ die „Rezeption der Antike“.