Katastrophenschutztag am KFG Mannheim
Katastrophen wie Hochwasser, Wasserknappheit, Waldbrände oder Stromausfall, ausgelöst durch Extremwetterereignisse wie beispielweise Starkregen, Sturm oder Trockenperioden, betreffen zunehmend auch als Folge des Klimawandels Schülerinnen und Schüler in Mannheim und der Rhein-Neckar Region. Dies ist gerade auch wieder in den letzten Wochen zu beobachten, wo Hochwasser, Starkregen und Stürme auch die Region um Mannheim herausfordern. Zum Schutz und zur Rettung in Katastrophenlagen ist dabei das Engagement der Organisationen des Katastrophenschutzes und das eigenverantwortliche Handeln der Bevölkerung häufig entscheidend.
In Kooperation mit drei Organisationen des Katastrophenschutzes vertreten durch ein Team des Technischen Hilfswerks (THW), der freiwilligen Feuerwehr und der Bundes-Rettungshundesta el Ludwigshafen-Mannheim fand am Donnerstag, dem 20.06.24 zum ersten Mal der „Aktionstag zum Katastrophenschutz für die 6. Klassen“ am Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim statt. Der Katastrophenschutztag wird am KFG Mannheim wie vom Kultusministerium Baden-Württemberg vorgesehen jedes Jahr stattfinden und ist im Fach Geographie unterrichtlich eingebunden.
Leitung, Text und Fotos: Margarita Lucia Kick
Der Katastrophenschutztag begann mit der Vorstellung der verschiedenen Organisationen in der Aula. Die Rettungskräfte berichteten über ihre regionalen Einsätze in der Rhein-Neckar Region und im Ahrtal und über internationale Beteiligungen z.B. bei Erdbeben. Anschließend beantworteten sie die Frage der interessierten Schülerinnen und Schüler.
An sechs im Schulhof und in der Villa aufgebauten Stationen konnten die sechsten Klassen danach die Organisationen des Katastrophenschutzes kennenlernen und zielführende Handlungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Katastrophenlagen erproben.
Ein Team des THWs, das vier Stationen anbot, stellte an einer Station seinen riesigen LKW-Einsatzwagen und verschiedene Werkzeuge des umfangreichen Gerätekastens vor. Eine Schülerin berichtet, dass die Sauerstoffflasche auf dem Rücken wirklich sehr schwer, aber für die Atmung beispielsweise bei einem Waldbrand überlebenswichtig ist, um im Ernstfall Menschen aus der Gefahrensituation zu retten.
An der nächsten Station ging es darum, gemeinsam, aber aus eigener Kraft den THW-Lastwagen zu bewegen. Beeindruckend war die Lösung durch den Einsatz eines Flaschenzugs, der physikalisch den Kraftaufwand aller Beteiligten erheblich reduzieren konnte. Einige Schüler diskutierten, in welchen Katastrophenlagen bei Hochwasser oder Sturm schwere Lasten zur schnellen Rettung so entfernt werden können.
Die fünf Hunde der Rettungshundestaffel waren bei der Suche nach Vermissten, die sich im Keller und im Garten der Villa versteckten, konzentriert bei ihrer Arbeit als Rettungshunde. Die Hunde signalisierten das Auffinden der vermissten Person mit lautem Bellen, sodass einige 10. Klässler aus dem NWT-Unterricht kamen, um die genaue Lautstärke mit ihrem Messgerät zu bestimmen.
An einer weiteren Station bewiesen die Sechstklässler ihre Geschicklichkeit und motorische Präzision unter Verwendung von „schwerem Gerät“ des THWs. Dabei setzten sie eine kleine Flasche mit einem großen Greifwerkzeug von der Spitze eines Warnkegels zur anderen. Eine solche Präzision benötigt man beim vorsichtigen Befreien von verletzten Menschen z.B. aus einem Auto nach einem Sturm oder bei Hochwasser, erklärte Paul vom THW.
Zwei Stationen zum einen zu „Alarmtönen und ihrer Bedeutung“, die Herrn Renner als Vertreter der freiwilligen Feuerwehr vorstellte, und zum „Management in Notfalllangen“ förderten mit Hörproben und spielerisch mit Legosteinen eine klare und genauen Kommunikation und eine reflektierte Vorbereitung für verschiedene Katastrophenfälle.
Am Katastrophenschutztag wurden somit unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten gefördert, die auf Katastrophenlagen vorbereiten und im Katastrophenfall, ohne sich selbst zu gefährden, nützen können. Darüber hinaus wurden die Schülerinnen und Schüler sehr konkret für mögliche Gefahren in verschiedenen Katastrophenfällen sensibilisiert. Den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Organisationen des Katastrophenschutzes und allen Beteiligten sei für ihr Engagement herzlich gedankt.
Informationsmaterial des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: