Aus dem Jahresbericht 2003/04

Von Rudolf Günther (1. Vorsitzender)

 

Neben den gewohnten und alljährlich wiederkehrenden Aktivitäten des Altherrenverbandes für seine Mitglieder und das KFG bestimmten in diesem Jahr besonders die Vorbereitungen zur Feier seines 100-jährigen Bestehens die Tätigkeit des Verbandes. Für die am 1. Oktober 2005 stattfindenden Jubiläumsfeierlichkeiten konnten jetzt geeignete Räume gefunden und als Referent für den Festvortrag ein Wissenschaftler aus dem Kreis der ehemaligen Schüler des KFG gewonnen werden. Das Material für die vorgesehene Jubiläumsschrift hat aufgrund einiger interessanter Funde aus den Beständen des Mannheimer Stadtarchivs und des Generallandesarchivs in Karlsruhe sowie Dank der Überlassung von Dokumenten aus privatem Besitz bereits beträchtlichen Umfang erreicht. Dennoch soll die Suche auch im neuen Schuljahr noch einige Zeit fortgesetzt werden.

Anlässlich seines Jubiläums wird der Altherrenverband die Schule mit einer größeren Spende unterstützen. Als geeignetes Objekt hierfür wurden die Renovierung und Modernisierung des Chemiesaales ausersehen. Anfang August 2004 besichtigten die zuständigen Vertreter des Fachbereiches Bildung der Stadt Mannheim im Beisein von Frau OStR Höke und Herrn OStR Gerber zusammen mit dem Vorsitzenden des Altherrenverbandes den Chemiesaal, um eine erste Kostenschätzung erstellen zu können. Anhand dieser soll entschieden werden, ob und in welchem Umfang der Altherrenverband das Vorhaben allein durchführen kann oder ob weitere Geldgeber gesucht werden müssen. Gegebenenfalls muss die Maßnahme in mehreren Abschnitten abgewickelt werden.

Auch an den Vorbereitungen zum Abschluss einer Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium der neuen Mannheimer Partnerstadt Zhenjiang war der Vorsitzende des Altherrenverbandes in erheblichem Maße beteiligt. In Trägerschaft des Altherrenverbandes fand am 6. Mai 2004 in der großen Aula ein Konzert mit chinesischer Musik statt, das auf die geplante Partnerschaft hinweisen und einen kleinen Ausblick auf das Wesen der Musik Chinas bieten sollte. Auch die für den Abschluss einer Partnerschaftsvereinbarung nötigen Dokumente und Texte wurden vom Vorsitzenden des Altherrenverbandes in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Wiegand und den für die Städtepartnerschaft verantwortlichen Stellen der Stadtverwaltung erstellt. Mit der Stadtverwaltung wurde vereinbart, dass die Partnerschaftsvereinbarung im Rahmen des Besuches einer Delegation aus Mannheim in Zhenjiang im September 2004 unterzeichnet werden soll.

Die Vortragsveranstaltungen des Altherrenverbandes begannen im Dezember mit einem Vortrag, der durch seinen engen Bezug zum bevorstehenden Weihnachtsfest eine außerordentlich zahlreiche Zuhörerschaft fand. Herr Prof. Dr. Dr. Klaus Rosen, der 1956 am KFG das Abitur abgelegt hatte, sprach am 18. Dezember 2003 in der vollbesetzten kleinen Aula zum Thema „Neue historische Überlegungen zum Weihnachtsevangelium“ und verblüffte seine Zuhörer mit seinen Erkenntnissen zur Frage der „allerersten Schätzung“, zu der Maria und Josef sich aufgemacht hatten. Der nächste Vortrag fand am 19. Februar in der kleinen Aula statt. Hinsichtlich seines Themas war er so gewählt worden, dass durch ihn auch die Schüler des KFG angesprochen werden sollten. Herr Prof. Dr. Kai Brodersen, Prorektor der Universität Mannheim, fand mit seinen Ausführungen über „Asterix und die historische Realität“ besonders im Kreis der zahlreich erschienenen jungen Zuhörer großen Anklang und musste sich im Anschluss an seinen Vortrag einer angeregten Fragerunde stellen. Mit einem Vortrag über „Die religiöse Toleranzidee in der Neuzeit“ setzte Herr Prof. Dr. Wiegand am 19. Mai 2003 in der kleinen Aula die Reihe der AHV-Vortragsveranstaltungen fort. Seine außerordentlich profunden Kenntnisse zu diesem Thema machten den Vortrag zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Der Altherrenverband veranstaltete wieder zwei Exkursionen, zu denen nicht nur Mitglieder, sondern auch die Lehrer und Schüler des KFG eingeladen waren. Am 29. November 2003 fand eine Fahrt nach Heidelberg zum Besuch der Ausstellung „Die Kurpfalz im Übergang an Baden 1803“ im Kurpfälzischen Museum statt. Die Ausstellung war eine sinnvolle Ergänzung zur im Vorjahr besuchten Ausstellung „Kirchengut in Fürstenhand“ im Schloss Bruchsal. Und am 19. Juni 2004 führte eine Fahrt nach Osterburken zur Besichtigung des Römermuseums und des ausgedehnten Römerkastells. Im Anschluss daran wurde in Weikersheim das prächtig ausgestattete Renaissanceschloss und die darin befindliche Ausstellung über Alchemie besichtigt.

Bei den finanziellen Zuwendungen des Altherrenverbandes an das KFG lag in diesem Jahr der Schwerpunkt im Bereich des Musikunterrichtes. Der Altherrenverband beteiligte sich dabei mit einem hohen Betrag an der Beschaffung von Musikinstrumenten zur Bildung einer neuen Instrumentalklasse, die dank der Initiative unseres Musiklehrers Stefan Hafner den Schülern in drei unteren Klassenstufen das Erlernen eines Instrumentes ermöglichen soll. Wie auch in den Vorjahren wurden das Fach Astronomie und die Schach-AG unterstützt. Weitere Mittel wurden zur Beschaffung eines Computer-Systems und als Beihilfe zum Schüleraustausch mit einer amerikanischen High School aufgewendet. Wie jedes Jahr stiftete der Altherrenverband wieder die großen Buchpreise der Schule für die Abiturienten und trug durch die Abnahme von 550 Exemplaren des Jahresberichtes der Schule zur Deckung der Druckkosten bei.

Im Januar 2004 verstarb im Alter von 93 Jahren unser Mitglied Dr. Rolf Mohr, ein großer Freund und Förderer des Karl-Friedrich-Gymnasiums. Mit Herrn Dr. Mohr verliert der Altherrenverband eines seiner treuesten Mitglieder. Obgleich er in Freiburg wohnte, nahm er an jeder Mitgliederversammlung und nahezu an allen Exkursionen des Altherrenverbandes teil, zum letzten Mal im Alter von 90 Jahren an der Fahrt zur Klosterruine Disibodenberg und nach Bingen im Juni 2001. Schon vor Jahren hatte er die Mittel für die Anbringung einer Sonnenuhr an der zum Hof gelegenen Außenwand der Schule gespendet, unmittelbar im Anschluss an die Fahrt zum Disibodenberg stiftete er einen ansehnlichen Betrag zur alljährlichen Vergabe eines Schulpreises an den Abiturienten mit der besten Leistung auf dem Gebiet der neuzeitlichen Geschichte. Unvergessen ist auch sein Auftritt in der Feier zur Verabschiedung der Abiturienten 1999, wo er bekleidet mit der aus seiner Schulzeit am KFG stammenden Schülermütze anlässlich seines 70jährigen Abiturjubiläums eine kurze Ansprache hielt, die von den Abiturienten mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

Wie ihm so gedenken wir aller Mitglieder, die wir im vergangenen Jahr durch ihren Tod aus unserer Gemeinschaft verloren haben. Wir trauern um:

Dr. Rolf Mohr (Abiturjahrgang 1929)
Dr. Walter Krüpe (1934)
Dr. Werner Oehmann (1929)
Dr. Hans Eberhard Barber (1946)
Inez Minsinger, geb. Erhardt (1956)
Dr. Bernhard Alperowitz (1973)


Allen verstorbenen Mitgliedern werden wir unser ehrendes Gedenken bewahren.

 

 

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