Unsere Tradition

Das Karl-Friedrich Gymnasium, älteste Schule Mannheims, spielte im kulturellen Leben der Stadt immer eine wichtige Rolle. Die Schule hat eine über 300-jährige Geschichte. Im Bewusstsein dieser Tradition sind wir überzeugt von dem an das humanistische Gymnasium gerichteten Erziehungsauftrag:

Bildung und Entwicklung der ganzen Persönlichkeit junger Menschen, ihrer kognitiven und ihrer musischen, ihrer sozialen und ihrer sportlichen Fähigkeiten.

Auf der Grundlage humanistischer Tradition verbinden sich die alten Sprachen, die Naturwissenschaften und die modernen Fremdsprachen zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung.

Die alten Sprachen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung europäischer Identität, eine Idee, die in dem neu geschaffenen "Europäischen Gymnasium" ihren Ausdruck findet.

Das gemeinsame europäische Haus ruht entscheidend auf den sprachlichen und kulturellen Fundamenten der griechisch-römischen Antike. In der Antike wurden in Wissenschaft (z.B. Mathematik), Politik und Gesellschaft modellhaft Denkformen und Denkstrukturen ausgeprägt, die uns - bewusst oder unbewusst - noch heute bestimmen. Europäisch orientierte humanistische Bildung sieht das kritische Lernen an diesem Modell und die Auseinandersetzung mit ihm als wesentliche Grundlage für lebenslanges Lernen überhaupt. Aber auch die derzeitige europäische Gemeinschaft kann nicht verstanden werden ohne Vertrautheit mit den Wurzeln der europäischen Kultur. Sie sind sichtbar in der Kunst und Literatur Europas bis in die Moderne, unübersehbar aber auch in den Töchtern des Lateinischen, den romanischen Sprachen, und nicht zuletzt in den germanischen Sprachen wie in dem für uns sehr wichtigen Englischen, dessen Struktur und Wortschatz in hohem Maß vom Lateinischen geprägt ist. Als "Europäisches Gymnasium" tragen wir dem Rechnung, indem wir wichtige europäischen Sprachen anbieten, darunter neben Englisch, der heutigen Weltsprache, als Wahlpflichtsprachen Französisch (möglich als 3. Fremdsprache) und Spanisch (möglich als 4. Fremdsprache), beide von zentraler Bedeutung für die europäische Identität. Auf der Basis des Lateinischen lassen sich diese Sprachen besonders ökonomisch erlernen und bieten mit dem Griechischen, der "schönen Mutter Europas", einen ausgezeichneten Schlüssel zu den wesentlichen Komponenten unserer gemeinsamen Kultur. Zugleich fördern sie die Kommunikation und interkulturelles Lernen unter den europäischen Völkern. Jede Sprache erschließt den Zugang zu einer eigenen Welt.

Unsere erste gymnasiale Fremdsprache Latein schult - im Zusammenwirken mit dem Deutschunterricht - frühzeitig grammatikalisches Verständnis sowie Sinn und Gespür für Wortzusammenhänge. Latein ist Übungsmodell für analytisches und kombinatorisches Denken und bildet so für alle gymnasialen Fächer ein hervorragendes Fundament. Mit modernen Unterrichtsmaterialien und -formen lernen Schülerinnen und Schüler gerne und selbständig Latein. Der Lateinunterricht vermittelt an unserer Schule in der Unterstufe bewährte und neue Arbeitsmethoden, die zu eigenverantwortlichem Lernen befähigen.

In den naturwissenschaftlichen Fächern arbeiten wir darauf hin, einerseits die Gesetze der Natur zu entdecken und andererseits die physikalischen, chemischen und biologischen Gegebenheiten unserer Lebenswirklichkeit zu erfassen. Wir wollen die Schülerinnen und Schüler an moderne Technologien heranführen und sie zu verantwortlichem Umgang mit ihnen erziehen.

Die Mathematik legt als Geisteswissenschaft Grundlagen und bildet - weit über das Fach Mathematik hinaus - Denkstrukturen, für die modernen Wissenschaften ist sie unverzichtbares Hilfsmittel.