
Zeugen der Zeitzeugen: Rita Althausen zu Gast
80 Jahre ist das Ende des 2. Weltkriegs her und damit auch die systematische Verfolgung von Menschen in Deutschland. 80 Jahre klingt lange, doch ist das Thema aktuell wie nie, denn Populisten und rechte Ränder erstarken weltweit. 80 Jahre bedeutet aber auch, dass die meisten Zeitzeugen inzwischen leider verstorben sind und nicht mehr greifbar von den Schrecken der Vergangenheit berichten können.
Um so dankbarer sind wir dafür, dass Zeugen der Zeitzeugen ihre Stimme erheben, zu jungen Menschen sprechen und so die Geschichtsbücher lebendig werden lassen.
Als diesjährige Träger des Abrahampokals haben wir deshalb Rita Althausen am 11.4. und 2.5.2025 zu uns eingeladen, um vor den Religions-und Ethikkursen der 9. und 10. Klasse zu sprechen. Frau Althausen (*1954) ist die ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Mannheim und die Tochter von Oskar Althausen (1919-2001), der 1940 von den Nationalsozialisten ins Internierungslager Gurs deportiert wurde. Anschaulich und sehr persönlich berichtete Frau Althausen vom Erleben ihres Vaters: vom Alltag nach 1933, der Pogromnacht 1938, den furchtbaren Bedingungen in den Lagern, aber auch unerwarteten Momenten der Menschlichkeit und schließlich von seiner Flucht nach Palästina. Ihr Appell an uns alle ist klar: Jeder von uns kann sich für ein friedliches, demokratisches Miteinander einsetzen - jeder von uns kann Brückenbauer werden.
Vielen Dank an Frau Althausen für diesen besondere Einblick und ihr langjähriges Engagement für Versöhnung und Gemeinschaft. Wer nicht dabei sein konnte, findet hier Links zu einem Video mit Oskar Althausen selbst und weiteren Informationen:
https://www.zeitzeugen-portal.de/personen/zeitzeuge/oscar_althausen/videos/LrQp7pqvsC8
Text und Foto: Rasende Reporter